Das Optimum aus Ihrer WSET-Ausbildung herauszuholen heißt, schon deutlich früher anzusetzen, als Sie den Unterrichtsraum betreten oder einen Prüfungsbogen ausfüllen. Diese fünf einfachen Tipps helfen Ihnen bei der Vorbereitung, damit Ihr Lernerlebnis beim WSET ein voller Erfolg wird und Sie die Weichen so stellen, dass Sie Ihre Ziele erreichen.
1. Wissen, was erwartet wird
Schon vor Beginn des Kurses sollten Sie wissen, was in der Prüfung verlangt wird, und deshalb als Erstes die Spezifikation lesen.
Die Spezifikation listet die Lernziele auf, in denen Sie geprüft werden, und erläutert den Aufbau und die Benotungsweise der Prüfung.
Das Gute daran ist, dass Sie noch nicht für einen Kurs eingeschrieben sein müssen, um die jeweilige Spezifikation einzusehen. Alle sind auf der Website des WSET veröffentlicht und auf der Seite mit der jeweiligen Qualifikation zu finden.
Top-Tipp: Zu wissen, was geprüft wird, hilft, beim Studium die Prioritäten zu setzen.
2. Das Lehrbuch lesen, bevor der Kurs beginnt
Für Qualifikationen im Level 1 muss vorher nichts gelesen werden – das gesamte Material wird während des Kurses bereitgestellt. Für alle anderen Levels* ist eine gewisse Lektüre vorab erforderlich, um sich vollständig auf den Präsenz- oder Online-Unterricht vorzubereiten und den größten Nutzen aus der Qualifikation zu ziehen.
Für die WSET-Levels 2 und 3 werden jeweils ein Lehrbuch und ein Arbeitsbuch gestellt. Sie bekommen sie vor Beginn des Kurses von Ihrem WSET-Kursanbieter. Im Lehrbuch steht alles, was in den Theorieprüfungen abgefragt wird. Es ist wichtig zu wissen, dass die Lehrpläne des WSET darauf aufbauen, dass die Studierenden schon vor Beginn der jeweiligen Unterrichtseinheit – vor Ort oder online – die relevanten Kapitel gelesen haben. Der Unterricht dient dazu, dieses Wissen zu festigen und einzuordnen und das Gelernte mit der Verkostungspraxis zu unterfüttern.
Für das Diplom Level 4, Weine und Spirituosen (nur noch bis Juli 2019) bekommen Sie Lehrmaterialien für jedes der sechs Units. Für das neue Diplom Weine (ab August 2019) wird das gesamte vom WSET bereitgestellte Material online verfügbar sein.
Top-Tipp: Lesen Sie das gesamte Lehrbuch, bevor Ihr Kurs beginnt, und lesen Sie dann die relevanten Kapitel erneut, wenn Sie sie in der Klasse durchnehmen.
3. Beginnen Sie, Ihre persönliche sensorische Datenbank aufzubauen
Verkostungsfähigkeiten werden zwar erst in den Levels 3 und 4 geprüft, sind aber zentral für alle WSET-Qualifikationen. Das WSET Systematische Verkosten ist Teil aller Qualifikationen und entwickelt schrittweise die Fähigkeiten der Studierenden, Stile und Qualitäten zu beurteilen und gleichzeitig ein Vokabular zur Beschreibung aufzubauen.
Wegen des Verkostens machen sich viele angehende Studierende Sorgen, aber diese Fähigkeit zu üben sollte Sie nicht weiter belasten – schließlich benötigen Sie dazu keine besonderen Werkzeuge außen denen, die Sie bereits haben (Ihre Nase und Ihren Mund!). Widmen Sie jedem Glas, das Sie sich einschenken, besondere Aufmerksamkeit. Nehmen Sie sich die Zeit zu erspüren, ob die Aromen Sie an Früchte, Blumen, Gewürze, Getreidesorten oder andere vertraute Gerüche erinnern.
Wenn Sie es schwierig finden, solche Zusammenhänge herzustellen: Sie sind nicht allein. Das Gehirn braucht Training, um die Aromen in Getränken mit jenen zusammenzubringen, die im Essen oder in unserer Umwelt stecken. Deswegen ist es eine gute Idee, mit dem Aufbau einer eigenen Datenbank der Gerüche zu beginnen. Das kann mit einem Spaziergang im Park oder dem Besuch eines Markts mit lokalen Produkten losgehen. Wenn Sie einen strukturierteren Ansatz bevorzugen, dann enthält jede Qualifikation eine Anleitung zum Systematischen Verkosten und ein dazugehöriges Lexikon. Dieses Lexikon kann dazu dienen, sich mit all den Geschmacksnoten und Aromen der Qualifikation, die Sie studieren, vertraut zu machen.
Top-Tipp: Gehen Sie hinaus und riechen Sie an den Rosen – und zwar im Wortsinn! Und an allem sonst.
Es gibt kein Patentrezept fürs Lernen, deshalb ist es wichtig zu wissen, was bei einem selbst am besten funktioniert.
4. Realistisch sein gegenüber den Anforderungen des Studiums
Ein gutes Zeitmanagement ist keine einfache Aufgabe, egal, für welchen Zweck, und die Gefahr, die Dinge aufzuschieben und zu verschleppen, lauert für die meisten von uns stets im Hintergrund.
Bevor sie sich für einen Kurs entscheiden, müssen Sie sicherstellen, dass Sie die dafür nötige Lernzeit aufbringen können. Für jede WSET-Qualifikation besteht eine Mindestanforderung an empfohlener Lernzeit, um sich das zum Bestehen der Prüfung notwendige Wissen anzueignen. Auf unserer Website und in den Spezifikationen ist die entsprechende Stundenzahl jeweils klar angegeben.
Ab Level 2 aufwärts ist ein Teil der Lernzeit für den Unterricht vorgesehen, der Rest sind die Stunden, in denen Sie selbstständig lesen und wiederholen müssen. Prüfen Sie Ihren Terminkalender und stellen Sie sicher, wann Sie den nötigen Zeitaufwand realistisch einplanen können.
Top-Tipp: Machen Sie sich einen Studienplan, in dem Sie genau festlegen, wann Sie Ihre Lernzeit in Ihrem sonstigen Tagesablauf unterbringen können.
5. Den eigenen Lernstil kennen
Wenn Sie – wie die meisten – nicht zu den Glücklichen gehören, die mit einem photographischen Gedächtnis gesegnet sind, ist es sehr wichtig, sich über den eigenen Stil des Lernens im Klaren zu sein. Es gibt kein Patentrezept fürs Lernen, deshalb ist es wichtig zu wissen, was bei einem selbst am besten funktioniert, um nicht kostbare Minuten und Neuronen zu verschwenden.
Wen Sie ein Typ sind, der sich schwertut, beim Lesen oder Wiederholen lange Zeit fokussiert zu bleiben, dann planen Sie mit kürzeren, intensiven Lerneinheiten. Wenn Sie einen ruhigen Ort ohne Störung von außen benötigen, verschaffen Sie sich Zugang zu einem. Sie müssen Ihren Studienplan um Ihren eigenen Lernstil herum aufbauen.
Top-Tipp: Machen Sie einen Spaß daraus. Wie Mary Poppins ganz richtig sagt, steckt in jeder Arbeit auch ein kleines bisschen Spaß. Man versteht den Spaß und – SCHNAPP – die Arbeit klappt!